Die Ausstellung „Maschinenraum der Götter“ war die Motivation zum Besuch von Frankfurt am Main. Wir planen die Reise zwischen Weihnachten und den Jahreswechsel 2023/2024. Von Norden und von Süden kommend treffen wir, Regina und ich, uns gegen Mittag am Hotel Flemmings in Frankfurt am Main.
Vor dem Besuch der Ausstellung
Wir entscheiden uns, Frankfurt zu Fuß bzw. mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden. Die Tageskarte kostet 6,65 € und ist im gesamten Netz nutzbar. Zunächst geht es in die ca. zwei Kilometer westlich unseres Hotels gelegene Innenstadt, sozusagen Frankfurt Downdown.
Abends entscheiden wir uns für ein typisches frankfurtarisches Restaurant im Brückenviertel in Sachsenhausen, wir wählen den Struwwelpeter und das Gericht Schnitzel mit Bratkartoffeln und grüner Soße, dazu einen Apfelwein.
Am nächsten Morgen verholen wir uns zunächst zur Konstabler Wache und dann zum Börsenplatz. Das Fotoshooting mit Bulle und Bär muss einfach sein. Und endlich gehts zum Liebieghaus und dort zur Ausstellung.
Maschinenraum der Götter
Zunächst stärken wir uns noch mit einer Tasse Kaffee und einem Snack. Zur Mittagszeit betreten wir die Ausstellungsräume des Liebieghauses. Heinrich Baron von Liebieg (1839 – 1904) ist der Namensgeber und verkaufte der Stadt Frankfurt seine Ende des 19. Jh. erbaute Gründerzeitvilla unter der Bedingung, ein Kunstmuseum einzurichten (Quelle https://www.liebieghaus.de/de/ueber-das-museum). Das Gebäude selbst ist absolut sehenswert, allerdings ist darin enthaltene Dauerausstellung ebenfalls faszinierend, handelt es sich doch um eine Sammlung von rund 3.000 Skulpturen aus den Zeiten vom Alten Ägypten bis zum Klassizismus.
Für uns steht die Sonderausstellung Maschinenraum der Götter im Vordergrund. Wir hielten uns den gesamten Nachmittag darin auf. Wir merken erst beim Verlassen, dass wir über Stunden nichts getrunken haben. Bei der Anzahl und Qualität der Ausstellungsstücke fällte es wirklich schwer, das Highlight herauszuarbeiten. Es geht los mit den Ägyptern von 3.000 bis 300 v. Chr. Besonders beeindruckt eine kleine Tafel mit Keilschrift, die den Lehrsatz des Pythagoras bereits 1400 Jahre vor Pythagoras darstellt!
Es geht weiter bei den Griechen. Dädalus baut laufende Skulpturen, quasi Roboter und ein Fluggerät. Wir kennen die tragische Geschichte seienes Sohnes Ikarus, der der Sonne zu nahe kommt und dann abstürzt.
Bei den Römern ist die Rekonstruktion und Animation der Cenatio Rotunda faszinierend. Wir befinden uns also zu Zeiten von Kaiser Nero, der einen runden Speisesaal erbauen ließ, der sich immerfort drehte und an der Decke die Himmelskörper anzeigte.
Das Antike Kino nutzt die Trägheit des Sehens, indem schnell genug Bilder hintereinander geschaltet werden. Das gelingt, in dem gleiche Skulpturen mit minimalen Änderungen im Kreis angeordnet und dann zur Rotation gebracht werden. Durch ein Fenster betrachtet erscheint es dann z.B., dass ein Junge der ein Rebhuhn fangen will, aber immer wieder ablässt, wenn es nach ihm pickt.
Mein absolutes Highlight ist der Mechanismus von Athikythera! Schwammtaucher fanden im Jahre 1900 in einem Schiffswrack vor der griechischen Insel Antikythera mehrere oxidierte Bronzeklumpen. Datierungen von Münzen ergaben, dass der Untergang 70 bis 60 v. Chr. stattfand. 82 Fragmente wurden mit modernen Methoden untersucht und mit Hilfe von KI ein analoger Computer rekonstruiert. Er berechnet die Mechanik des Himmels, auch dessen Anormalien. Es wurde ein komplexes Getriebe auf kleinsten Raum entdeckt und in Modellen zum „Leben“ erweckt. Dadurch wird ein Sonnenkalender mit Monatsskala, Monatsnamen, Tierkreiszeichen, einem Mondkalender und weitere Daten dargestellt. Diese Entdeckung und Rekonstruktion wurde mit Virtuel Reality an mehreren Tabletts dem Besucher nahegbracht. Allein hier verbrachten wir über eine Stunde. Faszinierend!
Nach der Ausstellung
Am Tag danach erkunden wir mit dem Wagen Frankfurt, das Skyline Center, verschiedene Locations am Main, den Eisernen Steg und anderes. Am Abend besuchen wir ein typisches Frankfurter Lokal, das nahe des Zentrums den Eisernen Steg über den Main gut zu erreichen ist. Es heißt wie die Brücke, Zum Eisernen Steg. Hier gönnen wir uns ein sehr leckeres Dinner.
Am Silvester Morgen geht es dann wieder nach Hause. Die Eindrücke der Ausstellung sind noch lange präsent.